Seit letzter Woche Donnerstag hat die DB bekannt gegeben das weitere Standorte für das geplante ICE-Werk im Umkreis von Nürnberg in Frage kommen. Darunter ein Gebiet bei Postbauer-Heng – Ezelsdorf – Oberferrieden.

Auch ein Gebiet in Ochenbruck ist im Gespräch. Dieses soll laut Plan im Bereich zwischen Ochenbruck (Indus) – Pfeifferhütte – Lindelburg liegen. Auf diesem Gelände liegt nicht nur ein Teil der Sandgruben sondern das Werk würde auch entlang der alten Ludwig Kanal verlaufen. In ganzer länge bis zur Liegewiese Schwarzenbruck am Kanal. Der Anschluss des Werkes würde über das Mühlbachtal Richtung Mimberg zur Bahntrasse Nürnberg-Regensburg ablaufen.

Das Areal soll eine Größe von ca. 40 Hektar haben, dabei ist auch eine Wendelschleife möglich, wenn das Gelände nicht längs der Bahntrasse gebaut werden kann. Rund 400 Millionen Euro soll das Werk kosten, welches komplett CO²-neutral betrieben werden soll. An die 450 Arbeitsplätze sollen entstehen. Täglich sollen in dem Werk rund 25 ICE vom Nürnberger Hbf aus in das Werk fahren. Kernstücke mit entsprechend großen Hallen sind jeweils eine Zone für die Innen- und Außenreinigung und ein technischer Bereich für Instandhaltung und Reparaturen, etwa an den Radsätzen. Dazu kommen Warte- und Abstellpositionen. Das Herzstück bildet eine rund 480 Meter lange Halle mit sechs Gleisen.

Die Nutzung von Zügen ist etwas positives und definitiv eine der Umweltfreundlichsten Fortbewegungsmittel. Es ist zwingend nötig den Bahnverkehr auszubauen. Daraus folgt natürlich auch so etwas wie ein ICE-Werk was im Grunde ja etwas positives und unterstützenswertes ist. Die Frage ist wie viel „Natur“ muss dafür zerstört werden. Gibt es keine brachliegenden Flächen in anderen Regionen? Warum hat die DB den Rangierbahnhof verkauft? Auf diesem Gelände hätte man auch das ICE-Werk nah am Hauptbahnhof mit bestehender Gleisinfrastruktur bauen können.

Mal unabhängig von dem Standpunkt Natur und B8 beim Standort Ochenbruck, so steht in einem Dokument (unten verlinkt) der DB über die Kriterien für die Standortvorauswahl, die in der Stufe 1 (Ausschlusskriterien) für Standorte mehrere Punkte. Darunter angegeben der Punkt „Anbindungsstrecke mit ausreichender Kapazität für den Zugverkehr zum Werk“. Dieser Punkt hätte somit den Standort Ochenbruck ausschließen müssen, damit er nicht weiter zu Stufe 2 gelangt. In dieser Stufe werden bis November noch einmal über 30 Kriterien geprüft und Gutachten erstellt. Dann steht fest mit welcher Variante die DB in das Raumordnungsverfahren geht. Die Trasse auf dem auch der Bahnhof Ochenbruck liegt ist nur zweigleisig und schon seit Jahrzehnten komplett überlastet worunter auch der S-Bahn Verkehr leidet. Lange war die Rede von dem Bau eines dritten Gleises um auch den Nahverkehr zu erweitern. Dafür benötigt man auf Grund des hohen Güterverkehrs Richtung Österreich erst einmal mehr Gleise.

Markus Rauh

Hier geht es zum Artikel bei nordbayern:

https://www.nordbayern.de/ice-werk-ab-sofort-neun-standorte-im-grossraum-unter-der-lupe-1.11037038

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